Unser Eingewöhnungsmodel

Die Eingewöhnung eines Kindes beginnt bei uns mit einem elterlichen Einführungsgespräch. Dies findet wahlweise als Hausbesuch oder in unserer Kindertagesstätte statt. Es dient dem gegenseitigen Kennenlernen, dem Informationsaustausch und bietet Gelegenheit, offene Fragen zu stellen und zu klären. Die zukünftige Bezugserzieherin erfährt in diesem Gespräch etwas über die bisherigen Lebensgewohnheiten des Kindes. Da uns der sanfte Start in den Kindertagesstättenalltag sehr am Herzen liegt, besteht für alle zukünftigen Familien die Möglichkeit, ab Januar an einem festgelegten Wochentag  die Kindertagesstätte mit dem Kind regelmäßig zu besuchen. So kann das Kind eine erste Bindung zur Bezugserzieherin aufbauen und wird mit den vielen Eindrücken zum 1. KiTa – Tag (August) nicht überfordert. Es gibt die verschiedensten Eingewöhnungsmodelle: z.B. infans – Modell nach H.J.Laewen, das Berliner Modell, sowie das Münchener Modell. Wir haben uns aus unseren bisherigen Erfahrungen unser eigenes Modell erarbeitet. Daher beginnt unsere Eingewöhnungszeit vor Vertragsbeginn, und gliedert sich in vier Phasen.

11. Phase

Eine feste Bezugsperson (Vater, Mutter, Oma, Opa oder eine andere vertraute Person) kommt mit dem Kind, wöchentlich (Januar – März) zusammen, für  ca. 1 – 2 Std. nachmittags in die KiTa und nimmt das Kind danach wieder mit nach Hause. Bei der Bezugsperson ist es gerade in den ersten zwei Phasen sehr wichtig, dass kein ständiger Wechsel stattfindet. Hier setzten wir auf Kontinuität der Bezugsperson. Auf keinen Fall wird das Kind gedrängt, sich von ihnen zu entfernen. Die Aufgabe besteht darin „sicherer Hafen“ für ihr Kind zu sein und die Nähe immer zu akzeptieren. Das Kind muss das Gefühl haben, dass die Aufmerksamkeit der Bezugsperson jederzeit da ist. In dieser Zeit findet kein Trennungsversuch statt!

22. Phase

Eine feste Bezugsperson (Vater, Mutter, Oma, Opa oder andere vertraute Person) kommt mit dem Kind, wöchentlich (April – Juli )zusammen, für ca. 1 Std., vormittags, in die KiTa und nimmt das Kind danach wieder mit nach Hause. Der erste Trennungsversuch findet nun individuell statt. Einige Minuten nach der Ankunft im Gruppenraum verabschiedet sich die Bezugsperson für maximal 15 – 30 Minuten vom Kind, verlässt den Raum und bleibt in der Nähe. Wichtig ist, dass sie sich vom Kind verabschiedet. Die Reaktion des Kindes ist der Maßstab für die Fortsetzung oder den Abbruch dieses Trennungsversuches, falls das Kind weint und sich nicht von der Erzieherin trösten lässt.

33. Phase

Kann das Kind sich gut von der Bezugsperson lösen, wird die Abwesenheit der Beszugsperson individuell verlängert und zu einer abgesprochenen Zeit abgeholt. Das Kuscheltier oder ein anderer Tröster dürfen natürlich nicht fehlen. Dies ermöglicht den Eltern und dem Kind sich mit unserem Tagesablauf, Regeln, Spielsachen, Räumlichkeiten und Aktivitäten vertraut zu machen. Hierbei wollen wir auch darauf hinweisen, dass wir die Eingewöhnungszeiten aller neuen Kinder staffeln. Es sollen nicht mehr als 3 Kinder gleichzeitig im Gruppengeschehen teilnehmen. Je weniger Eingewöhnungskinder gleichzeitig in der Gruppe sind, desto schneller geht die Eingewöhnung vor sich.

44. Phase

Bei Aufnahme gestaltet sich der Eintritt in die Kindertagesstätte als relativ unkompliziert. Durch die lange Eingewöhnungsphase sind dem Kind Bezugserzieherin, Räumlichkeiten etc. bekannt und wir beginnen mit der morgendlichen, individuellen Eingewöhnung. Diese ist in der Regel nach 3 Wochen abgeschlossen.

Wichtige Aspekte der Eingewöhnungszeit

Die Eltern und Erzieherinnen tauschen sich regelmäßig über die Erlebnisse während der Eingewöhnungszeit aus. Durch die intensive Zusammenarbeit zwischen den Eltern und Erzieherinnen kann sich eine lebendige Erziehungspartnerschaft entwickeln. Sie trägt dazu bei, dass ihr Kind eine Atmosphäre erlebt, in der es sich sicher, wohl und geborgen fühlt. Dies wiederum ist der Grundstein für eine positive KiTa – Zeit.

Ein Kuscheltier, eine Puppe, ein Kissen, ein Schnuffeltuch, Fotos oder ähnliches, sind hilfreich für den täglichen Start in der Kindertagesstätte.

Ein sich wiederholendes Abschiedsritual wie das Winken am Fenster, ein Abschiedskuss etc. ist das verlässliche Zeichen für das Kind „nun bleibe ich in der KiTa und meine Bezugsperson geht“.

Zunächst übernehmen die Eltern das Wickeln in der KiTa und in Anwesenheit der Bezugserzieherin, um sie mit den Gewohnheiten und Ritualen des Kindes vertraut zu machen. Das erste Wickeln der Erzieherin wird von den Eltern begleitet, um dem Kind zu vermitteln, „es ist ok, dass du von ihr versorgt wirst“. Dies erfolgt bereits in der 2. Phase.

Nach ca. einer Woche hat sich das Kind schon etwas an den Kindergartenalltag gewöhnt und kann das erste Mal in der KiTa zu Mittag essen.

Ein fester Schlafplatz und vertraute Gegenstände (Kuscheltier, Schlaftuch, Schnuller, etc.) erleichtern dem Kind die Situation.


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