Warum brauchen Kinder Märchen?


Gruppenübergreifendes  Projekt mit Frau Dickmeiß-Theis

Zeitraum: Herbst- und Wintermonate 2016

(jeden Donnerstag und Freitag von 9.45 Uhr bis 10.30 Uhr)

Änderungen vorbehalten

Einleitung

Kinder lieben Märchen und sind fasziniert von deren Zauberwelt. Märchen sind aber nicht nur unterhaltsam, sie sind auch bedeutend in der Erziehung.

Die Pädagogin und professionelle Märchenerzählerin Sabine Lutkat nennt uns den wichtigen Grund. „ Märchen spiegeln das zauberhafte Denken wider, das jedem Kind eigen ist- das Kind behilft sich bei Dingen, die es rational nicht erklären kann, mit magischen Vorstellungen.“

Kinder finden sich von Anfang an erstaunlich gut in der Märchenwelt zurecht, in der alles möglich scheint und alles voller Wunder ist. So fallen z.B. Sterne als Goldstücke vom Himmel, eine vom Wolf verschlungene Beute kommt unversehrt wieder zum Vorschein, ein Tisch deckt sich von selbst und vieles mehr.

Märchen geben uns aber auch verschiedene Botschaften, z.B. jeder ist ein Königskind und trägt eine unsichtbare Krone oder auch die Kleinen sind ganz wichtig und können sogar in Not gekommene Große retten.

Märchen haben oft sehr drastische Darstellungen von Gut und Böse, sie dienen aber auch als wichtige Unterscheidungsmodelle desselben. Totaler Sieg des Guten und totale Niederlage des Bösen; das ist die Aussage. Der Sieg des Guten bedeutet aber noch viel mehr. Er vermittelt Zuversicht und Vertrauen in die eigene Stärke, ganz so, wie es die meisten Eltern ganz automatisch tun.

Märchen machen stark weil sie die kindliche Fantasie auf kindgerechte Art zur Auseinandersetzung mit den Problemen anregen. Wenn Märchen aber helfen sollen, so muss das Kind sich mit ihnen beschäftigen und Inhalte erkennen können. Es sollte aber gleichzeitig die Möglichkeit haben, mit einer anderen Person über Bilder, Szenen und Fragen zu reden.

Ich habe bei der Wahl der zur Verfügung stehenden Märchen bewusst auf die drastischen Märchen aus der Sammlung der Brüder Grimm verzichtet. Folgende Märchen habe ich vorgesehen:

  • Der Löwe und das Mäuschen (Äsop)
  • Der mit Salz beladene Esel (Äsop)
  • Das Kätzchen und die Stricknadeln (Bechstein)
  • Die Teekanne (H.Ch.Andersen)
  • Der selbstsüchtige Riese (Oscar Wilde)
  • Der kleine Häwelmann (Theodor Storm)
  • Die Prinzessin auf der Erbse (H.Chr.Andersen)
  • Das hässliche Entlein ( H.Chr.Andersen)
  • Die Landmaus und die Stadtmaus (Äsop)
  • Peterchen und der Wolf (Sergei Prokofjew)
  • Hänsel und Gretel an Beispielen aus der Oper von Engelbert Humperdinck

Vielleicht gelingt es uns, die Kinder über regelmäßiges Vorlesen auch später für Lesen und Literatur zu begeistern.

Und wenn sie nicht gestorben sind………..

Mit lieben Grüßen

Elisabeth Dickmeiß-Theis

Zielsetzung

In meinem Projekt möchte ich über einen längeren Zeitraum (Herbst- und Wintermonate) mit einer fest zusammengestellten Kleingruppe, von ca. 8 Kindern arbeiten. Überwiegend werden die 4- 6 Jährigen daran teilnehmen. Die Gruppen werden in Absprache mit den Kolleginnen und Kollegen zusammengestellt.

  • Malen ist ein wichtiges Hilfsmittel für Kinder, sich einem Märcheninhalt zu nähern. Ich möchte die Kinder anregen, Szenenbilder zu malen und diese dann mit ihnen besprechen.
  • Gleichzeitig werden wir zu den ausgesuchten Märchen auch passende Lieder singen und vielleicht sogar Liedertexte zu den Märcheninhalten erstellen.
  • Wir wollen Märchen nachspielen mit z.B. Einsatz von Körperinstrumenten (Hände, Finger, Füße) und/oder Alltagsmaterialien. Dies fördert die auditive Wahrnehmung, die Fantasie und die Feinmotorik